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On the Trail again, 11.3.- 13.3.2022

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" Have a good one" " Happy Trails" " Enjoy" Das ist eine kleine Auswahl der Begrüssungen der 35 Leute (33 zu Fuss, 2 mit Velo, 1 Hund) die mir am ersten Wandertag Richtung mexikanischer Grenze begegneten. Einzig am letzten Tag, kurz vor der Grenze, sollten mir acht junge, lateinamerikanische Menschen begegnen, die meinen Gruss nicht erwiderten und jeglichen Augenkontakt vermieden. Mit ihren farblosen Camouflage- Kleidern unterschieden sie sich deutlich vom Erscheinungsbild und der Ausrüstung der anderen Wanderer. Eine überraschende Begegnung mit vermutlich illegalen Einwandern, in einer Region, welche intensiv mit elektronischen Geräten überwacht und die Border Patrol sehr präsent ist. Während die angehenden Thru Hiker ihre ersten Wandertage in Angriff nehmen, bin ich die letztenTage unterwegs, ich schliesse ab, was ich begonnen habe. Etwas deplaziert komme ich mir bei dem Gegenverkehr vor. Nochmals zwei Nächte draussen, unter diesem eindrücklichen Sternen...

On the road again, 3.3.- 8.3.2022

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Es fühlt sich gut an, wieder mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs zu sein. Ich habe vor, langsam Richtung Patagonia zu fahren und unterwegs ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Den Grossraum Phoenix habe ich Strassenbahn-sei-Dank relativ schnell hinter mir gelassen. Vor lauter Erleichterung darüber, begann ich erst spät, beinahe zu spät, mich nach einer Übernachtung umzuschauen. Weiter südlich beginnt ein Reservat, da sind weder Hotel noch Campingplätze zu finden. Im Internet kann ich eine Ranch mit Campingangebot ca. 30 km weiter östlich ausmachen. Dann mal los. Es war bereits dunkel, als ich eintraf. Zufällig war die umtriebige Carrie Schnepf, noch auf dem Gelände, die mir erklärte, dass ihre Ranch keine Zeltplätze habe, dass sie eine Sammlung alter, äusserst sorgfältig renovierter Wohnwagen vermiete, eigentlich nicht an Kurzaufenthalterinnen, aber sie könne mich wohl kaum wieder losschicken. Darin waren wir uns einig. Und so kam es, dass ich in einem goldenen 70er Jahre Wohnwagen ...

Phoenix/ Lake Pleasant, 25.02.- 2.3.2022

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Ich habe ein paar Tage bei Sallie in Phoenix verbracht. Mittlerweilen weiss ich, dass sie 82 jährig, gebürtige Texanerin und ehemalige Lehrerin ist. Seit 50 Jahren lebt sie in Phoenix, bewohnt ein Haus im Norden der Stadt. Unzählige Interessen und Freiwilligenarbeit halten sie aktiv.  * Sie fährt gerne und sehr gut Auto, ist Vertreterin eines flüssigen Fahrstils und flott unterwegs. Sallie wirkt von der Persönlichkeit her eher preussisch als irisch- schottisch. Eine schottische Tradition hingegen pflegt sie eisern: wenn sie gegen Abend nach Hause kommt- bereitet sie sich einen Whiskey zu und läutet damit den Abend ein. Wir waren im botanischen Garten, in verschiedenen Museen und immer wieder am Küchentisch am reden. Der Krieg in der Ukraine beschäftigt uns beide, sie wollte wissen, was die europäische Presse schreibt. Sallie hat ein grosses Wissen, eine klare Meinung und war eine anregende Gesprächspartnerin. Am Montag bin ich - nun wieder mit dem Velo-  nach Lake ...

Patagonia, 20.02.- 25.02.2022, Kurzes Update

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PATAGONIA, Arizona. Ich freute mich auf diesen kleinen, überschaubaren Ort, der zudem direkt am Weg liegt. Und- um es vorweg zu nehmen- Patagonia ist noch besser als sein guter Ruf. Und ich war reif für etwas Geselligkeit.  Auf der Zielgeraden kamen mir Beth und Kathleen entgegen. Beth scheint etwas vergesslich und schwerhörig. Kathleen begleitet sie ab und zu auf einen Spaziergang. Kathleen spricht mich an und lädt mich innerhalb von Minuten ein, in ihrem Haus, welches sie vor zwei Monaten gekauft hat, zu übernachten. Ich könne bleiben, so lange ich wolle. Sie müsse allerdings weg, zeigt mir das Haus und verabschiedete sich. Das war Samstag. Seither schiebe ich meinen Aufbruch hinaus. Ich fühle mich ausserordentlich wohl hier und suhle mich richtiggehend im Dorfleben.  Mexiko ist spürbar nah. Eine halbe Autostunde, drei Wandertage (80km) für mich. Ob ich die noch gehen werde? Eigentlich habe ich das vor. Alles andere wäre irgendwie ungewohnt, ja irritierend, weil ...

Vail- Patagonia, 15.- 19.02.2022

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Man gewöhnt sich unheimlich schnell ans schönwettercampen. Auch die kalten Nächte sind erträglich, wenn am nächsten Tag die Sonne zuverlässig wieder aufgeht und einen aufwärmt. Ausser heute, Regen war angesagt. Ich wollte trotzdem los. Da Vail über kein Hotel verfügt, hatte ich meinen wanderfreien Tag auf einem Campingplatz verbracht, der sich als eine Art Alterssiedlung entpuppte.  Da leben ausschliesslich "Snowbirds" aus dem Norden, sogar von Kanada waren welche da. Fest installierte Mobilhomes oder riesige Wohnmobile oder Auflieger dienen als ihre Winterquartiere. Man kennt sich und gestaltet den Winter aktiv. Im Gemeinschaftsraum wird ausgeschrieben, was wo stattfindet. Eine irgendwie vertraute Welt und doch ganz anders. Bei meiner Anreise war Valentinstag. Die Gehhilfen waren beim Eingang des Gemeinschaftsraumes parkiert. Man hatte eine Liveband organisiert; Oldies spielen Oldies für Oldies. Mir war's recht. Am nächsten Morgen standen Kaffee und Donuts au...

Oracle- Mt. Lemmon- Vail, 10.02.- 14.02.2022

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Meine Wanderung wird sich verlängern. Nicht, weil ich am Freitag eine Abzweigung verpasst und unbekümmert einem beeindruckenden Canyon gefolgt bin. Ich staunte über das hohe Verkehrsaufkommen. Auf einmal begegneten mir die unterschiedlichsten Wanderer. Erst, als im Canyon unten eine unplanmässige Strasse auftauchte, griff ich zum GPS. Tatsächlich: ich war auf Abwege geraten." Drehen Sie womöglich um", hätte es wohl gesagt, wenn es sprechen würde, das Gerät. Trotz Zusatzschlaufe erreichte ich am Freitagabend den angestrebten Campingplatz mit besonderem Namen " Gordon Hirabayashi". Im 2. Weltkrieg stand hier ein Lager, indem Kriegsdienstverweigerer, Zeugen Jehovas, Hopi Indianer, amerikanisch- japanische Doppelbürger (nach Pearl Harbour) interniert waren. Hirabayashi hatte die Rechtmässigkeit dieser Massnahme angefochten. Die Gebäude stehen nicht mehr, wohl hingegen der Catalina Highway, den sie erbaut haben. Mit Informationstafeln wird an die Geschichte e...

Superior- Oracle 08.02.22 (2)

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Morgen Dienstag werde ich Oracle erreichen, die Strassenlichter sind von meinem Zeltplatz aus gut zu sehen.  Ein landschaftlich schöner Wandertag liegt hinter mir. Die letzten Stunden bin ich einem Höhenweg gefolgt; die Sicht hat sich gegen Westen und Osten und schliesslich gegen Süden geöffnet. Der Mount Lemmon rückt näher, die nächste Etappe führt über dieses Gebirge. Zwar liegt etwas Schnee da oben, aber Sky hatte mir versichert, dass der Wanderweg begehbar sei. Die längste Etappe ohne Zwischenstop in einer Ortschaft geht langsam zu Ende. Noch zeigt dies keine sonderliche Wirkung; keine aufdringlichen Gelüste, die sich melden. Die vordringlichsten Anliegen sind die Generalreinigung von Kleider und mir. Es ist eindrücklich, wie- trotz aller Bemühungen- schmutzig alles wird. Zudem hat meine Ausrüstung einen neuen Makel: am Montagmorgen fand ich meine Wanderstöcke mit abgenagten Schlaufen vor. Seltsam, der Proviantsack lag eine dünne Zeltwand daneben und blieb unangetas...